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Willkommen zur Innovation Jeffrey Hutchings

Vor gar nicht allzu langer Zeit waren neue Technologien noch so kosten- und zeitaufwändig, dass technische Innovationen meist nur in den finanziell gut ausgestatteten Forschungslaboren von Unternehmen und Universitäten stattfanden. Besonderes Fachwissen und teure Geräte waren nötig, um angepasste Komponenten zu bauen. Innovation war ein geheimniskrämerischer Prozess, bei dem es Forschungsergebnisse und geistiges Eigentum zu schützen galt. Die Umsetzbarkeit einer neuen Idee nachzuweisen dauerte ewig und die Markteinführung war mit hohen Ausgaben verbunden. Typischerweise waren nur große Unternehmen und staatlich finanzierte universitäre Forschungsprogramme in der Lage, die enormen Ressourcen für die Lösung komplizierter technischer Probleme zu bündeln. Diese Organisationen wurden häufig unflexibel und bürokratisch und konnten aufgrund isolierter Funktionen nur noch langsam auf Gelegenheiten oder Nachfrage reagieren.

Willkommen zur Open Innovation

Unternehmen und Universitäten spielen nach wie vor eine entscheidende Rolle bei der Entwicklung und Markteinführung neuer Technologien, doch der Innovationsprozess verändert sich. Neue Technologien vereinfachen den Gedankenaustausch und stellen Entwicklungstools und Komponenten für praktisch jedermann bereit. Dadurch wird der Prozess offener und die Investitionsschwelle für die Umsetzung von Ideen in Produkte sinkt, was die Innovation beschleunigt und so wiederum neue Gelegenheiten für weitere Innovationen schafft.

Zu den wichtigsten technischen Voraussetzungen für offene Innovation gehören:

  • Schnelle Entwicklung und Fertigung von Leiterplatten in kleinen Stückzahlen
  • Kostengünstiger 3D-Druck für die schnelle Herstellung von Gehäuseprototypen
  • Standardkomponenten wie Multifunktions-Chips, Sensoren, Mikrocontroller und andere kostengünstige Baugruppen, mit deren Hilfe sich mehr Funktionen in kleinere, benutzerfreundlichere Gehäuse packen lassen

Soziale Aspekte der open Innovation

Doch dank Internet und neuer Foren für den Gedankenaustausch hat die offene Innovation auch soziale Aspekte. Hierzu gehören die Maker-Bewegung, verschiedene Kooperationsforen, neue Geschäftsmodelle wie Crowdsourcing-Entwicklung und -Finanzierung sowie speziell für die neue Spezies unternehmerischer Entwickler konzipierte Hardwarebeschleunigung. All diese Tools und Ressourcen bieten Makern und kreativen Entwicklern Zugang zu mehr Intelligenz, da mehr Menschen an der Lösung von Problemen arbeiten.

Problemlösung in einer offenen Innovationsumgebung

Der Drang zum Innovieren ist uns angeboren. Dieses Verlangen, Probleme zu lösen, in Verbindung mit dem einfacheren Zugang zu den hierfür benötigten Ressourcen und Technologien ist ein großer Treiber der modernen Maker- und Creator-Bewegung. Er sorgt effektiv für einen flacheren Innovationsprozess, da die Tools für die eigenständige Entwicklung von Ideen zur Verfügung stehen. Dieser Trend ist entscheidend für die Entwicklung des Innovationsprozesses, doch der Creator muss noch immer einige Hürden überwinden. Die Entwicklung und Herstellung eines Produkts ist nicht mehr so schwierig wie früher. Tatsächlich ist das sogar relativ einfach geworden. Die Skalierung der Produktion und der Marktreichweite hingegen ist für den Creator nach wie vor eine Herausforderung. Noch immer ist es extrem teuer, die Werkzeuge zu skalieren, die Montageplätze auszustatten und die benötigten Materialien und Komponenten zu beschaffen. Aber das ist nur das halbe Problem. Ein Produkt kann nur erfolgreich sein, wenn die Kunden von ihm wissen und es einen Weg gibt, auf dem es zum Kunden gelangt. Diese Herausforderungen tragen dazu bei, die Rolle der Unternehmen und Universitäten in diesem neuen Zeitalter der offenen Innovation neu zu definieren.

Auswirkungen der Maker-Bewegung auf Unternehmen

Die Maker-Bewegung zwingt die Unternehmen in vielerlei Hinsicht, einen agileren Ansatz der Produktakquisition und -entwicklung zu verfolgen. Viele Unternehmen sind eher bereit, mit Makern zusammenzuarbeiten, sei es direkt mit einzelnen Personen oder auf großen Plattformen wie Kickstarter oder Indiegogo. Manche Firmen übernehmen die Rolle eines Hardwarebeschleunigers insbesondere für Produktideen, die zu ihrem Kerngeschäft passen. Dieser Ansatz bietet kreativen Entwicklern eine neue Möglichkeit, ihre Ideen weiter zu verfolgen. In Anbetracht dessen denken viele kreative Entwickler strategisch darüber nach, wie sie die Unterstützung von Unternehmen nutzen können. Einige strukturieren die Entwicklung ihrer Produktideen zur Lösung eines legitimen Problems, gehen es tatsächlich aber so an, dass die Technologie von einer größeren Marke gekauft und vermarktet werden könnte. Manche Unternehmen verfolgen selbstinitiierte Ideen in einer Weise, die allen Beteiligten zugutekommt. Zum Beispiel können unabhängige Maker-Teams letztlich von einem großen Unternehmen angeworben werden, das an ihrem Talent interessiert ist. Ein solches Unternehmen kann nicht nur Innovationen ausbrüten, sondern auch zu einer Talentschmiede werden, in der sich gleichgesinnte und kompetente Fachleuten zusammenfinden. Das befeuert die Innovationsfähigkeit größerer Unternehmen.

Open Innovation befähigt Problemlöser auf der ganzen Welt

Offenere Innovationsansätze werden auch in Zukunft Einfluss darauf nehmen, wie Innovationen stattfinden. Innovation wird globaler und immer mehr Ideen zur Lösung regionaler Nischenmarktprobleme kommen von den unterschiedlichsten Orten. Der Druck auf hierarchische Unternehmen steigt, ihre interne Innovationskultur zu verändern, flachere Innovationsprozesse einzuführen, und zu erkennen, dass gute Ideen von überall herkommen können und die besten Ideen unabhängig von ihrer Herkunft abgeschöpft werden müssen, damit sich die Innovation wirklich entfalten kann. Offene Innovation mit mehr beteiligten Gehirnen wird auch die Produktlebenszyklen beschleunigen, vor allem da Innovationen schneller zu kommerziellen Technologien werden. Jede Innovation wird zu einem Schritt auf dem Weg zu etwas Neuem.

Fazit

Die Welt steht vor vielen großen und interessanten Herausforderungen, die nach technischen Lösungen verlangen. Deshalb müssen alle gemeinsam an der Entwicklung dieser Lösungen arbeiten. Ohne Ideen, Ingenieure, Finanzierung, Marktkenntnisse und Fertigungswissen ist das schwierig. Mit einem offeneren Innovationsansatz lassen sich alle diese Dinge dynamisch zusammenbringen. Wir leben in einer spannenden Zeit, in der wir diese Entwicklung auf unserem Planeten mitverfolgen können.



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Jeffrey L. Hutchings hat einen Abschluss als Bachelor of Science in Computertechnik der University of Utah, Salt Lake City, UT, USA. Derzeit ist er als Chief Product Officer bei Skullcandy für alle Bereiche der Produktentwicklung wie Produktmanagement, Programm-Management, Industriedesign, Engineering, Qualitätssicherung und Fertigung zuständig. Davor war er CTO bei Harman International und entwickelte fortschrittliche Technologien in den Bereichen Modellierung und Korrektur nichtlinearer Verzerrungen, drahtgebundene und drahtlose Audiovernetzung sowie moderne Kopf- und Ohrhörer. Er ist Erfinder und hat 14 Patente in den Bereichen Signalverarbeitung, Netzwerke, Kopfhörer und Gehörschutz inne.


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