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Werden Kunden mein Produkt kaufen? David Talbott

Werden die Kunden das Produkt, das ich entwickle, am Ende kaufen? Das ist die entscheidende Frage, die sich Maker, Erfinder und Gründer eines Startups zu Beginn des Produktdesigns und der Produktentwicklung stellen. Es ist auch die Frage, die sie nachts nicht schlafen lässt. Besonders in der Hardware-Entwicklung ist diese Frage wichtig. Schließlich sind in diesem Bereich erst einmal erhebliche Vorabinvestitionen nötig, nur damit potenzielle Kunden oder Investoren etwas in die Hand bekommen. Clevere Produktentwickler legen deshalb nicht einfach so los, bauen ihr Produkt und warten dann ab, was sich an der Kundenfront so tut. Vor der Entwicklung ist eine ausreichende Validierung des Konzepts erforderlich, sodass sich der Entwickler davon überzeugen kann, dass es sich lohnt, seine Arbeit fortzusetzen.

 

Konzeptvalidierung

Die Validierung besteht aus mehreren Stufen, die früh im Produktentwicklungszyklus stehen müssen. Die erste Stufe ist ein einfacher Realitätscheck. Nach dem Inspirationsschub, mit dem alles beginnt, sollten sich Entwickler ein bisschen Zeit nehmen und ein wenig Abstand von ihrer Idee gewinnen, um sich selbst zu fragen: Ist diese Idee wirklich gut? Innovationen lösen Probleme. Sie erfüllen ein Bedürfnis. Folgende Fragen stellen sich deshalb zuerst: Welches Problem wird diese Innovation lösen, und ist das die beste Lösung, die potenziellen Kunden zur Verfügung stehen wird?

Wenn die Idee auch nüchtern betrachtet noch gut aussieht, dann ist die Zeit reif, um das Konzept zu testen. Das beginnt zunächst damit, mit Freunden, Kollegen und Menschen zu sprechen, die potenzielle Kunden sein könnten. Wenn ich ein Gerät baue, das dieses und jenes macht, glaubst du, die Leute würden es kaufen? Wenn das Produkt eine bestimmte Funktion ausführt, fragen Sie die Leute, wie sie diese Aufgabe zurzeit erledigen. Wenn sie überhaupt nichts tun, fragen Sie nach, warum nicht. Wie wäre es ihrer Meinung nach für sie, wenn sie so ein Produkt nutzen könnten? Welche Funktionen und Merkmale wären ihnen wichtig? Allein schon mit jemandem über eine Idee zu sprechen, vermittelt Ihnen als Entwickler einen Eindruck vom potenziellen Nutzen Ihrer Produktidee. An dieser Stelle können Sie nun beginnen, Anwendungsszenarien für Kunden zu durchdenken und sich eingehender damit zu beschäftigen, wie diese Kunden mit Ihrem Gerät interagieren werden, bevor, während und nachdem sie es verwenden.

Entwicklung eines „Proof of Concept“

Parallel zu dieser Phase der Konzeptvalidierung müssen Sie nach technischen Lösungen suchen und darüber nachdenken, was Sie brauchen, um Ihr Gerät zu bauen. Das ist der Beginn der Entwicklung eines „Proof of Concept“ (POC), also eines Machbarkeitsnachweises. Mit diesem POC beweisen Sie sich und anderen, dass Ihre Lösung technisch ausführbar ist. Der POC beantwortet grundlegende Fragen wie: Kann das Gerät, das ich mir vorstelle, tatsächlich gebaut werden? Ist der benötigte Funktionsumfang darin integrierbar? Ist das Produkt, das Sie im Sinn haben, technisch möglich? Ein Proof of Concept beantwortet nicht nur die Frage, ob das Konzept realisiert werden kann, sondern auch die Frage, welche konkreten Technologien Sie einbeziehen und integrieren müssen, um Ihr Gerät zu bauen. Der POC beantwortet jedoch keine spezifischen Fragen über das physische Design oder die Benutzbarkeit (Usability) des Produkts. Der POC konzentriert sich auf die Feststellung der technischen Umsetzbarkeit eines Konzepts und ist eine erforderliche Grundlage für Gespräche mit anderen Entwicklern, potenziellen technischen Partnern und möglichen Investoren.

Bevor Sie also damit beginnen, irgendetwas zu bauen, müssen Sie die Probleme kennen und verstehen, die Ihr Gerät lösen wird. Sie müssen einen Machbarkeitsnachweis in der Hand haben, der zeigt, dass der Bau eines solchen Gerätes möglich ist und Sie müssen eine Ahnung davon haben, wie empfänglich potenzielle Kunden für Ihr Gerät sind. Wenn an dieser Stelle alle Anzeichen positiv sind, können Sie anfangen, etwas zu bauen und ernsthaft darin zu investieren.

Entwicklung eines Prototyps

In dieser Phase sind die meisten Entwickler bereit, ihren ersten Prototyp zu bauen, das heißt das erste funktionsfähige Modell, das in der Praxis nutzbar ist. Die Entwicklung eines Prototyps ist eine wichtige Phase in der Produktentwicklung, denn hierbei kommen Aspekte der Benutzbarkeit, der äußeren Gestaltung, der Ästhetik und all das zum Tragen, wodurch aus einer Idee ein fertiges Produkt wird. Die Prototypentwicklung ist normalerweise ein Prozess mit mehreren Phasen, in dem Designfehler aufgedeckt und korrigiert werden und Kunden funktionsfähige Modelle erhalten, sodass die Entwickler echtes Feedback von echten Menschen bekommen. Ziel dieser Phase ist es, das Design so zu verbessern, dass ein Produkt entsteht, das Kunden annehmen.

Wenn die Prototypentwicklung der Prozess ist, der ein ausführbares Konzept in ein annehmbares Produkt umwandelt, wann muss die Antwort auf die zentrale Frage „Wird jemand das Produkt kaufen“ geklärt werden? Beantworten Sie die Frage so frühzeitig wie möglich, damit Sie kein Geld und keine Zeit verschwenden. Bei einigen Produkten bietet es sich an, sie als so genanntes „Minimal Viable Product“ auf den Markt zu bringen. Ein MVP ist eine Version Ihres Produkts, das mit den allernötigsten Merkmalen ausgestattet ist, um die gewünschte Funktion zu erfüllen. Eine Möglichkeit, das Marktinteresse am Produkt zu testen und gleichzeitig Geld für die weitere Prototypentwicklung zu beschaffen, besteht darin, ein MVP auf einer Crowdfunding-Seite anzubieten.

Hardware Accelerators

Aber es gibt noch eine weitere Möglichkeit, die wichtige Frage zu beantworten, ob Verbraucher Interesse an Ihrem Produkt haben werden. Erstellen Sie auf Grundlage ihres POC und anhand von Marktuntersuchungen eine Präsentation, um Ihre Idee einem Hardware Accelerator vorzustellen. Hardware Accelerators bringen ihre umfangreichen Technik-, Geschäfts- und Marketing-Kompetenzen in den Prozess ein, wodurch Sie im Verlauf des Produktentwicklungszyklus die Wahrscheinlichkeit eines Produkterfolges erhöhen.

Fazit

Wird jemand Ihr Produkt kaufen? Eine abschließende Antwort auf diese Frage erhalten Sie nur, wenn Sie den Kunden Ihr Produkt zeigen. In den ersten Designphasen können Sie jedoch verschiedene Maßnahmen ergreifen, um sicher zu gehen, dass die Antwort ja lautet. Zu diesen Schritten zählen die Konzeptvalidierung durch die Suche nach technischen Lösungen, die Befragung potenzieller Kunden, die Entwicklung eines Proof of Concept, die Prototypentwicklung und die Einbindung von Hardware Accelerators.



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David Talbott ist IT & Technology Analyst bei Mighty Guides. Sein Arbeitsschwerpunkt liegt auf neuen Technologien, einschließlich Deep Learning, Cloud- und Edge-Computing sowie allgegenwärtige Konnektivität. Mit großem Interesse verfolgt er die Konvergenz dieser Technologien zu leistungsstarken selbstlernenden Systemen.


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