Deutschland - Kennzeichen Deutschland

Incoterms:DDP
Alle Preise sind inklusive Zoll und Gebühren bei der Auswahl der Versandart.

Bitte bestätigen Sie Ihre Währungsauswahl:

Euro
Versand ist kostenfrei bei den meisten Bestellungen über 50 € (EUR)

US Dollar
Versand ist kostenfrei bei den meisten Bestellungen über $60 (USD)

Bench Talk for Design Engineers

Mouser German Blog

rss

Mouser Electronics, Inc german language blogs


Trends im Jahr 2022 und in Zukunft: Jede Menge Roboter und Cobots Mouser Staff

(Quelle: putilov_denis – stock.adobe.com)

Wir leben in ausgesprochen dystopischen Zeiten. Kein Wunder also, dass wir uns von der Technologie eine hoffnungsvollere Zukunft versprechen. In keinem anderen technologischen Bereich wird dies so deutlich wie in der Welt der Robotik und KI.

Einige würden sicherlich argumentieren, dass die Aussage „Roboter werden eure Jobs übernehmen“ nicht gerade beruhigend ist. Aber nachdem wir mehr als zwei Jahre lang mit einer weltweiten Pandemie, Lieferkettenausfällen, einem Mangel an Arbeitnehmern und logistischen Herausforderungen konfrontiert waren, ist der Gedanke, dass Roboter einige der risikoreicheren Jobs von Menschen übernehmen, nicht mehr ganz so beängstigend.

Die Pandemie hat vermutlich den größten Schritt in Richtung der Roboterautomatisierung ausgelöst, den es je gab. Anstatt uns die Arbeitsplätze wegzunehmen, sorgen die Roboter für mehr Sicherheit und eröffnen neue Möglichkeiten am Arbeitsplatz.

Einer der wichtigsten Trends in der Robotik ist die – auf den ersten Blick nicht unbedingt attraktive – robotergestützte Prozessautomatisierung (RPA). RPA wird von immer mehr Unternehmen eingesetzt. Dabei übernehmen Roboter (oder manchmal auch nur softwarebasierte „Bots“) wiederkehrende Aufgaben und Vorgänge wie beispielsweise die Planung von Terminen, die Überprüfung von Beständen, die Rechnungsstellung und viele andere Dinge, die für menschliche Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter wahrscheinlich sehr langweilig wären.

Daneben gibt es natürlich auch die Arbeiterroboter, die intelligenten Fabrikroboter. Auch diese Roboter gewinnen zunehmend an Beliebtheit. Sie sind leistungsstark, effizient, schnell, fast unfehlbar präzise und brauchen weder Mittagspausen noch Krankheitstage, noch infizieren sie jeden in der Fabrikhalle mit Covid!

„Durch den verstärkten Einsatz von autonomen mobilen Robotern in Lagerhäusern und Distributionszentren können Unternehmen den steigenden Anforderungen des eCommerce gerecht werden und dem Arbeitskräftemangel entgegenwirken“, sagt Florian Pestoni, CEO und Mitbegründer von InOrbit, einer führenden Plattform für die Orchestrierung autonomer Roboter.

Pestoni geht davon aus, dass die Unternehmen mehr Roboter einsetzen werden, um die Herausforderungen im Lager und in der Lieferkette zu bewältigen. Dabei gehe es aber nicht einfach darum, die Flotte um weitere Roboter zu erweitern oder einen zweiten oder dritten Anbieter von autonomen manövrierfähigen Robotern (AMR) für die gleiche Aufgabe im Lager einzusetzen.

„In Zukunft wird es Multi-Roboter-Systeme geben, bei denen Roboter andere Aufgaben innerhalb eines Lagers übernehmen, beispielsweise Bodenreinigungs- und Desinfektionsroboter, Bestandsverwaltungsroboter und Drohnen“, erklärt er und fügt hinzu: „Die Unternehmen müssen sicher sein, dass sie diese Systeme integrieren können und nicht mit inkompatibler Software oder Management-Silos konfrontiert werden, in denen die Roboter nicht miteinander kommunizieren können.“

Doch nicht nur im Produktionsbereich werden zunehmend Roboter eingesetzt. Auch im Einzelhandel sieht man immer mehr Roboter. Der neueste Trend sind „Cobots“. Dabei handelt es sich um kollaborative Mehrzweckroboter, die sicher mit Menschen interagieren können und mit sensiblen Sensoren ausgestattet sind, damit sie „fühlen“ können.

Das ist nicht so seltsam, wie es sich anhört. Es bedeutet einfach, dass ein Roboter, der von außen in seiner Arbeit unterbrochen wird (z. B. durch ein kleines Kind, das ihn anrempelt), sofort in den Sicherheitsmodus wechselt. Früher arbeiteten herkömmliche Roboter einfach weiter und verletzten dabei möglicherweise Menschen, die ihren Weg kreuzten, aber das ist mit Cobots nicht mehr möglich. Hinzu kommt, dass sie im Vergleich zu ihren Pendants in der Industrie relativ preiswert sind. Sie sind so konzipiert, dass sie gemeinsam mit Menschen arbeiten können und beispielsweise schwere Hebearbeiten ausführen und Arbeiten übernehmen, die der Mensch aufgrund von Gesundheits- und Sicherheitsrisiken ohnehin nicht ausführen sollte.

Die Hersteller von Cobots sagen, dass sie die Programmierung und Bedienung absichtlich einfach gestalten, damit man nicht Monate oder gar Jahre Erfahrung mit Robotern braucht, um sie dazu zu bringen, das zu tun, was man von ihnen will. Bei einigen Modellen kann man sogar die Gliedmaßen des Roboters durch verschiedene Bewegungen „ziehen“, die er dann lernt und später selbständig wiederholen kann.

„Angesichts der zunehmenden Automatisierung und des verstärkten Einsatzes von Robotern in unserem Leben entstehen Möglichkeiten für die Arbeitskräfte der Zukunft, die uns noch gar nicht bewusst sind“, sagt Pestoni und fügt hinzu, dass Begriffe wie „Roboteer“ zu unserem normalen Sprachgebrauch gehören werden, wenn Menschen Cloud-basierte Software verwenden, um physische Roboter zu orchestrieren (bekannt als Software-defined X).

„Roboter haben einen großen Beitrag zu unseren Errungenschaften geleistet und dabei geholfen, viele Gadgets, Maschinen, Transportmittel und den Umgang mit Nahrungsmitteln kompetent und wirtschaftlich zu gestalten“, sagt Brent Hale, Chief Content Strategist bei Tech Guided. „Das 21. Jahrhundert hat unbestreitbar fantastische Errungenschaften und Fortschritte gebracht. Vom Aufstieg und der Ausbreitung der Mobiltelefone bis hin zu den außergewöhnlichen Fortschritten der KI, der modernen Mechanik und der unabhängigen Innovation sind in den letzten Jahren verblüffende neue Produkte und Entwicklungen entstanden, die unser Leben einfacher und besser machen.“

Roboter sind aber nicht nur einfache Handlanger, sie werden auch immer intelligenter. Im Zuge der KI-Revolution ist auch der KI-Roboter auf dem Vormarsch, der mithilfe von Machine Learning immer besser wird, während er seine Arbeit verrichtet. Je mehr Daten gesammelt werden, desto intelligenter und effizienter können diese Roboter werden und desto nützlicher werden sie für eine Vielzahl von Branchen sein. Und außerdem können sie auch sehr gut mit Kindern umgehen.

In letzter Zeit haben KI-Roboter für Schlagzeilen gesorgt, weil sie Kindern mit Autismus helfen, bessere soziale Fähigkeiten zu entwickeln und sogar bei Kommunikationsformen wie z. B. dem Blickkontakt zu helfen. Experten sagen, dass die Tatsache, dass die Roboter humanoid und dennoch nicht wertend sind, besonders hilfreich ist, um Kinder dazu zu bringen, mit ihnen zu interagieren.

Andere KI-Roboter wiederum haben sich als hilfreich für Kinder mit Lernschwierigkeiten, gehörlose Kinder und Kinder mit Aufmerksamkeitsdefizit-Hyperaktivitätsstörung (ADHS) erwiesen. Dabei hat sich gezeigt, dass Roboter sehr geduldig sind und sich an die Bedürfnisse des Kindes anpassen können.

Doch nicht nur Kinder finden Unterstützung und Hilfestellung von Robotern, auch ältere Menschen empfinden sie als proaktive und verständnisvolle Helfer.

Roboter wie der ElliQ, der speziell für die Altersgruppe 65+ entwickelt wurde, sind eine Art persönlicher Wellness-Coach und Begleiter. Sie geben ihren menschlichen Schützlingen Hinweise, wann sie ihre Tabletten einnehmen sollen, überprüfen ihren Gesundheitszustand, leiten sie zu körperlichen und geistigen Übungen an, setzen Wellness-Ziele und verfolgen diese, bieten ihnen Zugang zu Gesundheitsinhalten der Mayo Clinic, Zugang zu Transportunterstützung mit Uber Health, Videotelefonie, Diktattexte, Musik und vieles mehr. Erste Studien zeigen, dass ältere Benutzer des ElliQ die Vorschläge des Roboters in 60 Prozent der Fälle akzeptierten und 94 Prozent von ihnen die vorgeschlagene Aktivität auch ausführten. Durch künstliche Intelligenz und Machine Learning (ML) lernt der Roboter die individuellen Bedürfnisse des Menschen kennen und bietet eine Vielzahl von personalisierten Vorschlägen und Funktionen.

Andere autonome mobile Roboter (AMRs) sollen Menschen mit eingeschränkter Mobilität im Haushalt helfen. Einige von ihnen können Lasten von etwa 11 kg heben, tragen und holen, dabei autonom navigieren und ihre Höhe anpassen, manchmal um mehrere Meter. Sie können Tabletts tragen und Dinge aus hohen Regalen holen, gleichzeitig ein Hörbuch vorlesen oder jemandem bei seinem Kreuzworträtsel helfen.

„Die moderne Mechanik hat den Weg von fiktiven Kinofilmen in unser reales Leben gefunden und vollbringt verblüffende Leistungen, die unsere Welt verändern“, sagt Hale.

Es ist wirklich verblüffend, denn schon bald könnten Roboter auch in Ihrem örtlichen Café als Baristas einspringen. Auf der diesjährigen Consumer Electronics Show in Las Vegas (CES) konnten die Besucher einem Roboter namens ADAM zusehen, wie er mit seinen zwei mehrgelenkigen Armen Kaffee zubereitete, Bohnen in die Kaffeemühle einfüllte, Wasser kochte, Milch einschenkte, die erhitzte Milch umrührte und sogar Schokoladenpulver darüber streute. Und als der Kaffee fertig war, brachte er ihn sogar zu den Gästen. Roboter wie ADAM könnten theoretisch auch als Barkeeper oder Servicepersonal in Fast-Food-Ketten arbeiten und sogar größere Rollen in der Küche übernehmen.

Ein koreanisches Startup, das dieses Jahr ebenfalls auf der CES ausstellte, präsentierte einen Kochroboter, der nach eigenen Angaben in nur 48 Stunden neue Rezepte lernen kann. Der KI-gesteuerte Roboterkoch soll die Textur und den Geschmack von Gerichten nachbilden, die von menschlichen Meisterköchen zubereitet werden, mit dem Ziel, das Kochen für alle Menschen zu ermöglichen.

„Wenn man die Straße entlanggeht, oder in ein Geschäft oder zur Arbeit, ist die Wahrscheinlichkeit größer als je zuvor, einen Roboter in Aktion zu sehen", sagt Pestoni, und fügt hinzu, dass mit dem Aufkommen von sogenannten „Roboteers“ – also Menschen, die Roboter über eine Cloud-basierte Software steuern – der Standort der Arbeitnehmer keine Rolle mehr spiele, denn sie könnten sich überall auf der Welt aufhalten und sich einfach über moderne Netzwerke mit ihren Robotern verbinden.

„Dadurch wird der Zugang zu Arbeit wirklich demokratisiert und eine Welt geschaffen, in der jeder von sich behaupten kann, dass er der Chef eines Roboters sein kann“, erklärt er.

Und seien wir mal ehrlich, wer möchte nicht der Chef eines Roboters sein?



« Zurück


Mouser Electronics ist ein hundertprozentiges Tochterunternehmen von Berkshire Hathaway Inc. und gehört weltweit zu den am schnellsten wachsenden Katalog- und Online-Distributoren für Halbleiter und elektronische Komponenten. Ziel von Mouser ist es, Entwickler und Einkäufer mit den neuesten Produkten und Spitzentechnologien zu versorgen, und zwar dabei stets einen erstklassigen Service und weltweiten Support zu bieten. Mouser richtet seinen Fokus auf Entwickler und Einkäufer, die stets die modernsten Produkte benötigen, und definiert damit den kundenorientierten Vertrieb neu.


Alle Autoren

Alle anzeigen Alle anzeigen
Blog nach Datum anzeigen