Deutschland - Kennzeichen Deutschland

Incoterms:DDP
Alle Preise sind inklusive Zoll und Gebühren bei der Auswahl der Versandart.

Bitte bestätigen Sie Ihre Währungsauswahl:

Euro
Versand ist kostenfrei bei den meisten Bestellungen über 50 € (EUR)

US Dollar
Versand ist kostenfrei bei den meisten Bestellungen über $60 (USD)

Bench Talk for Design Engineers

Mouser German Blog

rss

Mouser Electronics, Inc german language blogs


Mikromobilität in der Smart City Poornima Apte

Quelle: zapp2photo - stock.adobe.com

Die Städte stehen in mehrfacher Hinsicht unter Druck: wachsende Bevölkerung, immer mehr Staus und wachsende Umweltverschmutzung und die Herausforderung, Nachhaltigkeitsmaßnahmen umzusetzen. Doch Lösungen wie die Mikromobilität könnten helfen, einige dieser Herausforderungen zu bewältigen.

Mikromobilität als Lösung

Die Hälfte der Weltbevölkerung lebt in städtischen Ballungsräumen – und dieser Anteil wird bis 2050 voraussichtlich noch steigen. Immer mehr Straßen zu bauen, um den Verkehrsbedarf zu decken, ist weder für die städtischen Haushalte finanzierbar, noch entspricht es den Nachhaltigkeitszielen. Der öffentliche Nahverkehr ist zwar sinnvoll, versorgt aber häufig nicht alle Gebiete gleichermaßen. Die Menschen müssen immer noch den „letzten Kilometer“ überwinden – das bedeutet: Wie komme ich zur Haltestelle und wieder zurück? Die Mikromobilität schließt diese Lücken und bietet eine Reihe weiterer Vorteile.

Die Fahrzeuge für Mikromobilität fahren mit geringer Geschwindigkeit, verbrauchen keine fossilen Brennstoffe und befördern jeweils nur eine oder zwei Personen. Sie sind für den Einsatz auf Fahrradwegen konzipiert. Unter Mikromobilität versteht man heute in der Regel Elektroroller und -fahrräder.

Dieses Format bietet zahlreiche Vorteile:

  • Geringer CO2-Ausstoß: Fahrzeuge für die Mikromobilität werden in der Regel mit Strom betrieben oder von Menschen mit Pedalen angetrieben (wie Fahrräder). So bleibt der CO2-Fußabdruck gering. Außerdem nutzen diese Fahrzeuge die Energie effizienter. Ein elektrobetriebenes Fahrzeug für Mikromobilität ist 100 Mal effizienter als ein Auto. Wenn Fahrräder und Roller als gemeinsame Ressourcenquelle genutzt werden, wird der Fußabdruck sogar noch kleiner, da die Ressourcen nur bei Bedarf genutzt werden.
  • Gerechter: Politische Analysten argumentieren, dass die Mikromobilität den Zugang zu Verkehrswüsten ermöglicht, d. h. zu Gebieten, die von den traditionellen Verkehrsmitteln nicht ausreichend bedient werden, und dass sie gleichzeitig den Verkehr erschwinglicher und breiter verteilt macht. Städte wie die Columbus in Ohio (USA) haben sogar gezeigt, dass schlecht versorgte Bevölkerungsgruppen mit Hilfe intelligenter Technologien besseren Zugang zu lebenswichtigen Dingen wie der Gesundheitsversorgung haben.
  • Weniger Abhängigkeit vom Auto: Es wird einige Zeit dauern, bis sich die Einstellung zum Auto ändert, aber die Mikromobilität kann uns dabei helfen. Die Nutzung umweltfreundlicherer Fahrzeuge für kurze Strecken trägt dazu bei, die Abhängigkeit der Bevölkerung vom Auto zu verringern, da die meisten Fahrten im Rahmen der Mikromobilität nur zwischen zwei und fünf Kilometer lang sind. Angesichts der Tatsache, dass 35 Prozent aller Autofahrten in den Vereinigten Staaten weniger als drei Kilometer lang sind, ist dies eine wichtige und vielversprechende Perspektive.

Das IoT in der Mikromobilität

Die großen und vielversprechenden Möglichkeiten, die die Mikromobilität bietet, lassen sich am besten in Verbindung mit dem Internet der Dinge (IoT) nutzen. Wie bei den meisten anderen Anwendungen, bei denen das IoT zum Einsatz kommt, unterstützt die Technologie in zweierlei Hinsicht. Das IoT arbeitet in Echtzeit an der „Edge“ und liefert Daten, die Stadtplaner zusammenfassen und analysieren können, um langfristige Verkehrsbedürfnisse und Trends zu untersuchen.

Je nach Datenbedarf kann ein Mikromobilitätsfahrzeug eine Vielzahl von Sensoren beinhalten: Nahfeldkommunikation (NFC) zum Entsperren des Fahrzeugs und für Online-Zahlungen, einen GNSS-Sensor (Global Navigation Satellite System) zur Verfolgung des Standorts in einer Flotte, einen Alarmsensor, der Fußgänger warnen kann sowie einen Bewegungssensor. Bei modernen Fahrzeugen können auch Luftqualitäts- und Geräuschsensoren eingesetzt werden, um Umgebungsdaten aufzuzeichnen und diese an Dritte zur Analyse der Umweltqualität weiterzuleiten.

Ein IoT-gesteuertes Mikromobilitätsfahrzeug kann mit dem Flottenmanagement kommunizieren, um den Standort zu übermitteln und so einen besseren Überblick über jedes Fahrzeug zu ermöglichen. Durch die Verfolgung der Standortdaten über einen bestimmten Zeitraum können Anbieter von Mikromobilität Trends bei der Spitzennutzung feststellen und die Anzahl der zugeteilten Fahrzeuge entsprechend planen. IoT ermöglicht auch die Kommunikation von Fahrzeug zu Fahrzeug (V2C), um Verkehrsstaus auf der Straße zu vermeiden. Außerdem können Näherungssensoren Fußgänger auf der Straße auf das Fahrzeug aufmerksam machen und so die Sicherheit erhöhen.

Das IoT hilft den Benutzern, die Fahrzeuge sicher zu den Ladestationen zurückzubringen und unterstützt die Anbieter bei der Wartung der Flotte. IoT-Daten aus Mikromobilitätsflotten können darauf hinweisen, wenn ein Gerät kurz vor einer Störung steht, um eine vorausschauende Wartung zu ermöglichen. IoT-Nutzungsmuster zu Zeit und Ort können auch Stadtplanern bei der Planung der Infrastruktur helfen, um Platz für konkurrierende Verkehrslösungen zu schaffen.

Herausforderungen und Lösungen für die Mikromobilität

Umweltfreundliche Fahrzeuge für den letzten Kilometer sind zwar eine gute Idee, aber das Konzept hat auch seine Tücken.

Es gibt ein großes Problem mit der Akzeptanz und der Einstellung von Verbrauchern und Stadtplanern. Im Jahr 2019 wurden 136 Millionen Fahrten mit Mitfahrrädern und -rollern unternommen. Das ist ein Anstieg von 60 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Die Wachstumskurve sieht vielversprechend aus, denn es wird erwartet, dass dieser Markt bis 2025 weltweit 150 Milliarden Dollar erreichen wird. Stadtplaner, die befürchten, dass Mikromobilitätslösungen wertvollen Raum auf Bürgersteigen und Autospuren wegnehmen, müssen auf praktikable Lösungen hinarbeiten, die neue Transport- und Liefermethoden berücksichtigen (autonome Lieferroboter sind bereits im Kommen).

Die herumstehenden Elektroroller haben in den Städten, die dafür nicht ausreichend gerüstet sind, für Unmut gesorgt. Anbieter von Mikromobilität können diese Probleme durch IoT-gesteuerte Sensoren reduzieren, mit denen die Benutzer zu Ladestationen geleitet werden und können bei Verstößen eine Gebühr erheben.

Die Netzanbindung auf der Straße ist eine weitere Herausforderung, die den praktischen Nutzen der Mikromobilität auf die Probe stellen wird. Wenn die Benutzer einen Elektroroller nicht zuverlässig einschalten oder an der richtigen Stelle abstellen können, werden sie diese Technologie nicht mit Begeisterung annehmen. Es ist jedoch davon auszugehen, dass 5G und Wide Area Networks (WAN) für die notwendige Kommunikationsinfrastruktur sorgen werden.

Ein schlechtes Verhalten der Benutzer, die auf Gehwegen statt auf zugewiesenen Radwegen fahren, wird sich negativ auf die Einstellung der Behörden und die Sicherheit auswirken. Auch hier können IoT-Daten und ein proaktiver staatlicher Rahmen, der multimodale Transportlösungen ermöglicht, einen Beitrag leisten.

Für diese Herausforderungen gibt es jedoch praktikable Lösungen, die den Weg für die Mikromobilität ebnen können. Laut McKinsey steigt das Interesse an nachhaltigen Mobilitätslösungen – und das ist eine gute Nachricht für die Verbraucher und unseren Planeten.



« Zurück


Poornima Apte ist Ingenieurin und Redakteurin mit B2B-Spezialisierungen in den Bereichen Robotik, KI, Cybersicherheit, intelligente Technologien und digitale Transformation. Folgen Sie ihr auf Twitter unter @booksnfreshair.


Alle Autoren

Alle anzeigen Alle anzeigen
Blog nach Datum anzeigen