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Mehr Sicherheit bei Notfällen durch Sensoren Alex Pluemer

(Quelle: Наталья Евтехова - stock.adobe.com)

Rettungskräfte arbeiten bei ihren Einsätzen oft in einer rauen und potenziell gefährlichen Umgebung, sei es in extremer Hitze bei der Brandbekämpfung oder unter der Einwirkung von Giftstoffen und anderen Schadstoffen bei von Menschen verursachten Katastrophen. Solche schwierigen Arbeitsbedingungen können kurz- und langfristige gesundheitliche Folgen für die Einsatzkräfte nach sich ziehen. Viele der Helden, die am 11. September 2001 am Ground Zero Menschenleben retteten, haben seither mit dauerhaften gesundheitlichen Problemen zu kämpfen. Die Technologie kann einen Beitrag dazu leisten, dass die Rettungskräfte bei ihrer Arbeit so sicher und gesundheitlich unversehrt wie möglich bleiben. Dazu können beispielsweise nicht nur die Vitalparameter und wichtige Gesundheitsdaten der Einsatzkräfte, sondern auch die Umgebungen, in denen sie arbeiten, auf gefährliche Bedingungen oder Schadstoffe in der Luft überwacht werden.

Wearables-Technologie mit Umgebungssensoren

Neben der Notfallausrüstung, die Rettungskräfte mit sich führen, gibt es neue Technologien, mit denen sie in vielerlei Hinsicht für ihre eigene Sicherheit sorgen können. So können Wearables die Einsatzleitung informieren, wenn die Herzfrequenz oder der Blutdruck von Einsatzkräften ansteigt, und andere biometrische Daten liefern. Gleichzeitig lässt sich mit Hilfe von Umgebungssensoren feststellen, ob Giftstoffe oder gefährliche Chemikalien in der Umgebung vorhanden sind. Die Messung des Sauerstoffgehalts im Blut mit Hilfe von Sensoren zur Pulsoximetrie kann Feuerwehrleuten beispielsweise anzeigen, wenn sie zu viel Rauch ausgesetzt waren. Sensoren zur Erfassung der Körperposition, wie sie in einigen Schrittzählern und anderen Fitness-Trackern zum Einsatz kommen, können Alarm schlagen, wenn Einsatzkräfte in Bauchlage oder in einer anderen ungünstigen Position liegen, die auf eine mögliche Notlage hinweisen könnte. Durch eine einfache Überwachung der Körpertemperatur können Feuerwehrleute erkennen, wann sie sich aus dem Einsatz zurückziehen und durch Trinken den Flüssigkeitshaushalt des Körpers wieder auffüllen sollten.

In industriellen Fertigungs- und Verarbeitungsanlagen werden zum Schutz der Mitarbeiter häufig Umweltsensoren eingesetzt, die das Vorhandensein von Luftschadstoffen oder Feinstaub messen können. Rettungskräfte können eine ähnliche Technologie in einer mobileren Applikation nutzen, um wichtige sicherheitsrelevante Informationen über die Umwelt zu erhalten, in der sie sich aufhalten, ohne genaue Informationen darüber zu haben.

Durch Chromatographie und Lichtbrechung können Konzentrationen von potenziell giftigen und unsichtbaren Gasen in der Luft, wie Kohlenmonoxid oder -dioxid oder flüchtige organische Verbindungen, erkannt werden. Auch die bei der Verbrennung entstehenden Partikel, wie sie bei Waldbränden vorkommen, können durch Lichtreflexion erkannt und gemessen werden. Größere Partikel reflektieren mehr Licht als kleinere und stellen ein größeres Gesundheitsrisiko dar. Daher muss die Messung der Partikelgröße so genau wie möglich sein. Die an Katastrophenorten gesammelten Umweltdaten sind auch für das medizinische Personal wichtig. Wenn das medizinische Personal bereits vor der Untersuchung der Opfer und Evakuierten weiß, welchen Arten von Luftschadstoffen sie ausgesetzt waren, können Behandlungspläne schneller entwickelt werden.

Datenerfassung in Echtzeit

Mobile Sensoren, die in Echtzeit Daten über die Einsatzkräfte erfassen, speisen die Informationen in ein intelligentes Verarbeitungssystem ein. Die Daten werden dann auf einem „Dashboard“ mit digitalen Anzeigen der verschiedenen überwachten Lebenszeichen und Umgebungsfaktoren angezeigt. Das Dashboard kann von den Rettungskräften vor Ort oder von Einsatzleitern außerhalb des Einsatzortes fernüberwacht werden, um sicherzustellen, dass in Not geratenen Personen so schnell wie möglich geholfen werden kann. Anhand von Echtzeitdaten über die Qualität der Umgebungsluft können Feuerwehrleute genau erkennen, wann sie vor Ort Sauerstoffflaschen einsetzen müssen, um sicher atmen zu können, oder wann die giftigen Dämpfe eines Chemikalienunfalls zu gefährlich sind, um ihnen ohne ein spezielles Atemschutzgerät ausgesetzt zu werden. Durch die Überwachung der Vitalparameter können die Einsatzleiter erkennen, wann einzelne Feuerwehrleute an der vordersten Linie eines Brandes eine Pause einlegen oder medizinisch versorgt werden müssen, ähnlich der Technologie, die im Sport zur Überwachung der Körpertemperatur und des Sauerstoffgehalts im Blut eingesetzt wird.

Die in Echtzeit erfassten Daten können auch gespeichert und in Algorithmen eingespeist werden, die Muster erkennen und Vorhersagen treffen, um die Einsatzpläne für künftige Notfälle zu optimieren. Das Wissen, dass Einsatzkräfte Brände nur bei bestimmten Temperaturen und aus bestimmten Entfernungen sicher bekämpfen können, hilft dabei, künftige Krankenhauseinweisungen oder schlimmer noch, Hitzschläge oder Rauchvergiftungen zu vermeiden. Zudem kann das Wissen darüber, wie der Körper der Rettungskräfte auf das Vorhandensein bestimmter Gase oder flüchtiger organischer Verbindungen in der Umwelt reagiert hat, bei der Planung von Notfallbehandlungsoptionen helfen, falls Rettungskräfte oder Opfer in Zukunft einem Feuer ausgesetzt sind und sofortige medizinische Hilfe vor Ort benötigen. Bei Großeinsätzen, wie beispielsweise bei Waldbränden oder Naturkatastrophen, können historische Daten über den Gesundheitszustand und das Allgemeinbefinden der Rettungskräfte den Einsatzleitern helfen, die optimale Länge und Frequenz der Schichten festzulegen, um den Wirkungsgrad zu maximieren und den Rettungskräften angemessene Schlaf- und Essenszeiten zu ermöglichen.

Fazit

Rettungskräfte müssen täglich in potenziell gefährlichen Umgebungen arbeiten. Daher ist die Überwachung ihrer Vitalparameter sowie wichtiger Umweltfaktoren für die Gewährleistung ihrer Sicherheit von entscheidender Bedeutung. Die Nutzung der von den Rettungskräften an vorderster Linie gesammelten Daten zur Optimierung künftiger Notfallpläne kann auch Leben retten und dafür sorgen, dass die Rettungskräfte nach ihrer Pensionierung länger und gesünder leben. Die kurz- und langfristigen Vorteile von Wearables-Technologie und Umgebungssensoren liegen auf der Hand, so dass Feuerwehrleute, Rettungssanitäter und sogar Polizeibeamte in naher Zukunft bei ihrer täglichen Arbeit bio- und umweltmetrische Sensoren tragen werden.



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Alex Pluemer ist Senior Technical Writer bei Wavefront Marketing und spezialisiert auf moderne Elektronik, neue Technologien und verantwortungsvolle Technologieentwicklung.


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