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Inspiration für Innovation: Bishop Curry und Oasis David Talbott

In Innovationen steckt eine Menge harter Arbeit, aber am Anfang steht immer eine Idee. Dem jungen Erfinder und Schüler Bishop Curry aus Texas kam seine Idee wegen eines tragischen Ereignisses. Der traurige Anlass war der Tod eines kleinen Mädchens. Es starb, weil es unbeaufsichtigt in einem Auto zurückgelassen wurde, das in der prallen Sommersonne geparkt war.

Bishop kannte die Familie. Das Mädchen war sechs Monate alt und damit etwa genauso alt wie seine kleine Schwester zu der Zeit. Das Ereignis traf ihn sehr. Kein Kind sollte so sterben müssen und keine Familie einen solchen Verlust erleiden. Er war der Ansicht, dass solche Unfälle vermeidbar seien. Deshalb entwarf er ein Gerät, das einem Baby Kühlung verschaffen und die Eltern und Behörden alarmieren sollte.

Die Entwicklung des Prototyps

Sein erster grober Entwurf enthielt eine Liste aller Technologien, die für ein funktionierendes Modell erforderlich waren, darunter die Stromversorgung, einen Lüfter, verschiedene Sensoren, GPS, Logiksteuerungen, drahtlose Kommunikation und die Möglichkeit zum Versenden von Nachrichten (Abbildung 1). Das ist nun vier Jahre her. Mittlerweile hat Bishops Idee einen Namen – Oasis – und er hat einen funktionierenden Prototyp gebaut. Über die Crowdfunding-Website GoFundMe sammelte er 50.000 US-Dollar, um den Bau des Prototyps und die Patentanmeldung zu finanzieren. Er benötigt jedoch noch mehr Geld für die weitere Prototypen-Entwicklung, Tests und Designverbesserungen.

Abbildung 1: Der erste Oasis-Entwurf von Bishop Curry (Quelle: Bishop Curry)

Bishop Curry erläutert seine Erfindung

Vor kurzem erläuterte Bishop in einem Interview mit Mouser, wie er auf die Idee für das Gerät kam und wie es funktioniert (Abbildung 2). Auch über den Namen „Oasis“, auf Deutsch Oase, klärte Bishop uns auf: „Ich nenne es so, weil es in einer Oase immer frischer ist. Wenn ich mir eine Oase vorstelle, denke ich an Hilfe und Linderung.“ Mit dem Prototyp und einem Stück Schaumstoff, das ein Baby darstellen soll, demonstrierte Bishop die Grundfunktionen von Oasis.

Abbildung 2: Bishop Curry demonstriert die Funktionsweise von Oasis (Quelle: Mouser)

Das Gerät, das in der Nähe des Kindersitzes im Auto angebracht ist, erkennt mit Hilfe von LIDAR-Sensoren die Anwesenheit des Babys. Laut Bishop bemerken die Sensoren selbst kleinste Bewegungen, sodass Oasis den Unterschied zwischen einem Baby und einem Gegenstand erkennt, etwa einer Handtasche, die auf den Autositz geworfen wird. Wenn Oasis ein Baby erkennt, überprüft es das GPS, um zu sehen, ob sich das Auto bewegt. Bishop erläutert: „Wenn das GPS sich bewegt, bedeutet das, dass das Auto sich bewegt. Das heißt wiederum, irgendjemand sitzt am Steuer, und alles ist in Ordnung.“ Wenn das Gerät jedoch die Anwesenheit eines Babys wahrnimmt und merkt, dass das Auto sich nicht bewegt, startet eine zweiminütige Verzögerungsphase. Wenn die Bewegung nicht nach zwei Minuten wieder einsetzt, nutzt Oasis ein thermoelektrisches Kühlgerät, um kühle Luft auf das Baby zu blasen, und es sendet eine SMS mit Zeitangabe an das Telefon des Halters. Wenn das Baby aus dem Sitz gehoben wird, stoppt Oasis und wird zurückgesetzt. Wenn niemand das Baby nach der ersten Nachricht aus dem Autositz hebt, sendet Oasis eine Nachricht an die Polizei. Diese Nachricht enthält die aktuellen Koordinaten des Oasis-Gerätes.

Bishop feilt noch weiter am Design. Mittels 3D-Druck stellte er Prototypgehäuse her (Abbildung 3). Außerdem sind bei der Konstruktion verschiedene Herausforderzungen zu bewältigen, darunter die Optimierung der Größen- und Leistungsanforderungen des Akkus. Wenn das Kühlelement ausgelöst wird, muss Oasis lange genug funktionieren, um kühle Luft für das Baby zu produzieren, bis Ersthelfer eintreffen. Außerdem muss das Design auch für die Produktion optimiert werden. Hierbei geht es auch um die Kosten der Komponenten. Bishop hofft, dass er Oasis für 50 US-Dollar verkaufen kann.

Abbildung 3: Bild des Oasis-Prototyps (Quelle: Mouser)

Das Patentverfahren

Es hat eine Weile gedauert, um bis hierhin zu kommen. Bishop hat sich seine Idee patentieren lassen. Das war ziemlich teuer, und er hofft nun darauf, einen Hersteller zu finden. Die Finanzierung des ersten Prototyps und des Patentverfahrens sicherte er größtenteils über seine GoFundMe-Kampagne. Er sammelt weiterhin Geld über GoFundMe, um die 140 Stunden an zusätzlichem Konstruktionsaufwand und Tests zu finanzieren, die zur Verbesserung des Designs für die Produktion erforderlich sind. Die öffentliche Aufmerksamkeit, die Bishop und Oasis erhalten haben, half bei der Fundraising-Kampagne. Er freut sich darauf, Oasis in die Produktion zu bringen, sodass das Produkt seinen Zweck erfüllt – Kinder retten. Er möchte auch an weiteren Ideen arbeiten, die er in einem Notizbuch sammelt.

Fazit

Das Oasis-Gerät von Bishop veranschaulicht den Innovationspfad, der durch die Verfügbarkeit von seriengefertigten „Off-the-shelf“-Komponenten, den Einsatz des kostengünstigen 3D-Drucks für maßgefertigte Teile und die Finanzierung mittels Crowdfunding ermöglicht wird. Der Weg von der Idee zu einem innovativen Produkt war noch nie leicht, aber heute kann ihn jeder beschreiten, der über technische Fähigkeiten verfügt, eine Vision hat und entschlossen ist. Fragen Sie Bishop!



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David Talbott ist IT & Technology Analyst bei Mighty Guides. Sein Arbeitsschwerpunkt liegt auf neuen Technologien, einschließlich Deep Learning, Cloud- und Edge-Computing sowie allgegenwärtige Konnektivität. Mit großem Interesse verfolgt er die Konvergenz dieser Technologien zu leistungsstarken selbstlernenden Systemen.


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